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18.11.2024

Gedenken am Volkstrauertag

Jedes Jahr findet zwei Sonntage vor dem ersten Advent in Deutschland der Volkstrauertag statt. Es werden bundesweit in zahlreichen Orten verschiedene Gedenkveranstaltungen auf Friedhöfen oder an Gedenkorten sowie Gottesdienste abgehalten, so auch am vergangenen Wochenende in Ostprignitz-Ruppin. 

Unter anderem in Neuruppin, Wittstock/Dosse, Kyritz und Neustadt (Dosse) wurde im Rahmen von Veranstaltungen an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert. Die Kreistagsvorsitzende Sigrid Nau erinnerte in ihrer Rede an die kriegerischen Auseinandersetzungen und Konflikte der Gegenwart, richtete zugleich den Blick zurück auf die beiden von Deutschland ausgegangenen Weltkriege sowie die systematische Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus.

Sigrid Nau: "Ein Verbrechen, das nicht nur niemals vergessen, sondern auch niemals wieder geschehen darf. Lassen Sie uns daran immer wieder erinnern, nehmen wir alle Kraft zusammen, dass sich so etwas niemals wiederholt. Deshalb ist es wichtig, und das gilt nicht nur für den heutigen Volkstrauertag, an unsere Vergangenheit zu erinnern und daraus die richtigen und vernünftigen Schlüsse für unser Leben zu gewinnen. Wo sich Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus wieder ausbreiten und salonfähig werden, müssen wir uns dem entschieden entgegenstellen und mit lauter Stimme für Toleranz, Menschenwürde und unsere Demokratie eintreten. Nie wieder ist jetzt, das gilt auch 86 Jahre nach der Reichspogromnacht und in der Zukunft."

Der Volkstrauertag wurde durch den 1919 gegründeten Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Gedenken an die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges eingeführt. Die erste offizielle Feierstunde fand 1922 im Deutschen Reichstag in Berlin statt. Der damalige Reichstagspräsident Paul Löbe hielt eine im In- und Ausland vielbeachtete Rede, in der er einer feindseligen Umwelt den Gedanken an Versöhnung und Verständigung gegenüberstellte. Bis heute ist der Volkstrauertag zu einem Tag der Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden geworden. 

Weltweit wird der Volkstrauertag durch die deutschen Botschaften und Auslandsgemeinden sowie die Volksbund-Außenstellen auf deutschen Kriegsgräberstätten begangen. Der Volksbund betreut im Auftrag der Bundesregierung die Gräber von etwa 2,8 Millionen Kriegstoten auf über 832 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten. Das Leitwort ist: Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den Frieden. 

Anlässlich des Volkstrauertages wurde an mehreren Orten in Ostprignitz-Ruppin an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert, wie hier auf dem Evangelischen Friedhof an der Neuruppiner Gerhart-Hauptmann-Straße. Auf dem Gelände befindet sich auch der Jüdische Friedhof. © LK OPR
Anlässlich des Volkstrauertages wurde an mehreren Orten in Ostprignitz-Ruppin an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert, wie hier auf dem Evangelischen Friedhof an der Neuruppiner Gerhart-Hauptmann-Straße. Auf dem Gelände befindet sich auch der Jüdische Friedhof. © LK OPR

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