Wohin soll der Landkreis steuern?
Zweite Sitzungsrunde der KEK-Arbeitsgruppen
Als Fortsetzung der ersten Arbeitsgruppensitzungen mit einer Positionsbestimmung des Landkreises im Mai, verständigten sich die drei Gruppen nun im Oktober genauer zu einem Zukunftsleitbild. In welche Richtung soll sich OPR entwickeln? Wo und wie kann der Landkreis Weichen stellen, damit die Region in 20 Jahren nachhaltig und lebenswert ist?
Um dies zu erörtern, hat das beauftragte Büro complan Kommunalberatung zunächst Vorschläge für Handlungsfelder und Entwicklungsziele vorbereitet. Diese waren Themen zugeordnet und reichen von den Handlungsfeldern „Intermodale Erreichbarkeit flächendeckend sichern“ (Thema Mobilität) bis hin zu „Reichtum der natürlichen Lebensgrundlagen erhalten“ (Thema Umwelt). Um eine breite Diskussionsgrundlage zu schaffen, wurde so eine Fülle an möglichen Zielen für die Handlungsfelder vorbereitet. Die Teilnehmenden wägten die Vorschläge in Kleingruppen ab, priorisierten diese oder brachten weitere Vorschläge ein. Gleichzeitig wurden bereits erste Ideen für mögliche Maßnahmen und Projekte zum Erreichen der Ziele gesammelt.
In der ersten Arbeitsgruppe zum Thema „Daseinsvorsorge und Mobilität“ ging es vor allem darum, eine bessere Erreichbarkeit der bestehenden Angebote der Daseinsvorsorge wie Ärzt:innen und Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen. Diese befinden sich hauptsächlich in den Kernstädten und müssen von den ländlichen Gebieten besser erreicht werden können, was zukünftig auch durch neue Mobilitätsformen wie On-Demand-Verkehre erfolgen könnte. Auch mehr Projekte zur dezentralen mobilen Versorgung auf den Dörfern wurden vorgeschlagen. Das Ziel, die vorhandenen Kapazitäten und Qualitäten bei Bildungs- und Betreuungseinrichtungen als großen Vorteil des Landkreises zu nutzen, um sich attraktiv zu präsentieren, wurde ebenfalls als eine zentrale Zielsetzung betrachtet. Insgesamt sollte nachhaltiges Handeln als übergeordnete Zielsetzung noch stärker im Konzept verankert werden.
Die Arbeitsgruppe „Wirtschaft und Innovation“ befasste sich vertiefend mit dem Thema, Fach- und Arbeitskräfte zu halten und zu gewinnen. Aus Sicht der Arbeitsgruppe sollte der Landkreis seine Stärken als attraktiver Wohnstandort nutzen und zum Beispiel das Potenzial der vielen auspendelnden Personen nutzen, damit diese Menschen auch in OPR arbeiten können. Ebenso sollte sich auf die weiteren schon vorhandenen Stärken und Ressourcen des Landkreises konzentriert und diese weiterentwickelt werden. Dazu zählen etwa die Sicherung einer diversifizierten kleinteiligen Unternehmensstruktur, die Aktivierung von Gewerbeflächen im Einklang mit vorhandenen und gewünschten Branchenstrukturen sowie die Schaffung von Entfaltungsmöglichkeiten für junge Unternehmen.
Den Abschluss der Sitzungsrunde machte die Arbeitsgruppe „Umwelt und Energie“. Als zentrales übergeordnetes Ziel wurde hier der Ausbau der erneuerbaren Energien im Einklang mit dem Schutz der Natur formuliert So sind beim Ausbau Erneuerbarer Energien die Menschen vor Ort besser einzubinden, damit diese davon profitieren können, beispielsweise durch finanzielle Beteiligungsmodelle. Generell braucht der Landkreis als Energieregion OPR eine klare Entwicklungsrichtung in Form einer Energiestrategie. Neben den Energiethemen wurde auch über die zu schützende vielfältige Landschaft im Landkreis gesprochen. So sollten die Schutzgebiete weiter gesichert und gepflegt werden, aber auch Themen wie die ökologische Landwirtschaft und lokale Absatzmärkte in der Region oder der Umgang mit der sich verstärkenden Wasserknappheit vorangebracht werden.
Zusammen mit den Ergebnissen der Online-Umfrage werden die Zielsetzungen nun genauer geordnet und priorisiert. In einem nächsten Schritt werden Maßnahmenvorschläge für das Erreichen der Ziele entwickelt. Diese werden in der finalen Arbeitsgruppensitzung Anfang 2024 abgestimmt.