Tourismus

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Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit seinen Reisegebieten „Ruppiner Seenland“ und „Prignitz“ steht für sanften Tourismus zu Fuß, per Rad, Pferd oder auf dem Wasser. Es ist eine ländlich geprägte Landschaft – eine Region, die mit Weite und Stille sowie mit grünen Buchen- und Kiefernwäldern, Wiesen und schattenspendenden Alleen sowie zahlreichen Seen und Flüssen durch ihre Einfachheit besticht. Bereits Fontane beschrieb diese Landschaft vor mehr als 130 Jahren in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg": „ Ich bin die Mark durchzogen und habe sie reicher gefunden, als ich zu hoffen gewagt hatte.“ Dass dieses Zitat zutreffend ist, kann jeder bestätigen, der im Sommer in Ostprignitz-Ruppin den roten Mohn auf den Wiesen und Feldrainen hat Blühen sehen, den Störchen auf den Dachfirsten zugesehen hat oder Fischotter, Biber oder Fischreiher auf einem der zahlreichen Seen, Bächen oder Kanälen beobachten konnte. Die Reichhaltigkeit der Natur, wie sie auch Fontane beschrieben hat, zeigt sich auch, wenn im Herbst die Kraniche oder Wildgänse auf ihrem Flug gen Süden im Rhinluch Rast machen.

Einst als Kulturlandschaft entstanden und später als Luft-Boden-Schießplatz (das sogenannte Bombodrom) militärisch genutzt, ist heute die Kyritz-Ruppiner Heide mit ihrer Großflächigkeit ein wahrer Schatz der Natur, der als Lebensraum für viele seltene und stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten dient. Sie ist eine der letzten großen zusammenhängenden Heideflächen Europas. Besonders Naturfreunde können hier Ruhe und Entspannung finden. Kremserfahrten, Naturbeobachtungen – unter anderem von dem 15 Meter hohen Heideturm auf dem Heinz-Sielmann-Hügel – sowie Themenwanderungen durch die Heide ermöglichen Einheimischen und Gästen einen erholsamen, interessanten sowie stressfreien Aufenthalt.

Auch die beiden Naturparks - „Stechlin-Ruppiner Land“ und „Westhavelland“ -, die sich zum Teil auf dem Gebiet des Landkreises befinden, laden zum Wandern und Radfahren ein. Zu Fuß oder per Drahtesel können natürlich auch die kulturellen Reichtümer im Landkreis Ostprignitz-Ruppin oder die einzigartigen Natur- und Kulturlandschaften im Nordwesten von Brandenburg auf attraktiven Routen entdeckt werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Spaziergang durch mittelalterliche Städte mit ihrer langen Geschichte oder durch historische Stadtkerne, wo es immer wieder Neues zu entdecken gibt? So erblickte beispielsweise der bekannte Baumeister Karl-Friedrich Schinkel in Neuruppin das Licht der Welt. Eine Reise nach Ostprignitz-Ruppin ist auch immer eine Reise in die Vergangenheit, denn die Region besitzt zahlreiche aus dem Mittelalter erhaltene Zeitzeugnisse und Museen, die sich der Geschichte der Region widmen.

Dann und wann trifft man auch Pilgernde, die auf dem Pilgerweg unterwegs sind, der quer durch den Landkreis Ostprignitz-Ruppin von Berlin nach Bad Wilsnack, zum »Santiago des Nordens« führt, wo in dem ehemaligen Wallfahrtsort die Wunderblutkirche St. Nikolai steht. Für die Wanderfreunde gibt es aber auch den Ruppiner-Land-Rundwanderweg, der zum Teil auf dem Europäischen Fernwanderweg E 10 verläuft. Lohnenswert ist auch – egal ob zu Fuß oder mit dem Rad – eine Tour um einen der vielen Seen im Landkreis, beispielsweise um den Großen Stechlinsee oder den Untersee in Kyritz.

Die Landschaft in Ostprignitz-Ruppin ist flach, die Radwege sind bestens ausgebaut und mit dem System der Knotenpunkt-Wegweiser wird die Tourenplanung als „Radeln nach Zahlen“ zum Kinderspiel. Für kulturbegeisterte Radfahrer gibt es zudem den „Fontane-Radweg“, der an jene Orte und Landschaften führt, die der Schriftsteller in seinem Werk „Die Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ einst beschrieb. Theodor Fontane, in der Kreisstadt Neuruppin geboren, war als Dichter, Journalist, Theaterkritiker, Apotheker, Botaniker und Naturliebhaber ebenso facettenreich wie unser Landkreis. In seinen Wanderungen beschreibt er vor allem die Herrenhäuser, Schlösser und Kirchen, die eingebettet zwischen Feldern, Wäldern und Seen in der Mark liegen. Vielerorts sind sie noch heute im Landkreis erlebbar.

Auch Pferdefreunde kommen im Landkreis auf ihre Kosten, so gibt es zahlreiche Reitwege und Reiterhöfe in Ostprignitz-Ruppin. Besonderer Anziehungspunkt für Reitsportler:innen ist das Brandenburgische Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse). Der 160 Kilometer lange Gestütsweg zwischen den Gestüten Redefin und Neustadt (Dosse) bildet den überregionalen Reitwegeverbund mit Mecklenburg-Vorpommern. Gegründet im Jahre 1788 zählen die Neustädter Gestüte zu den ältesten staatlichen Gestüten in der Bundesrepublik Deutschland und sind als das „Sanssouci der Pferde“ bekannt. Zahlreiche Veranstaltungen wie die traditionelle Hengstparade oder auch eine gemütliche Kremserfahrt laden dazu ein, die Gestüte zu entdecken.

Die Seengebiete im Landkreis stellen eine weit verzweigte Wasserlandschaft dar. Mit Rheinsberger, Kyritzer und Ruppiner Seenkette, dem Rhinluch und den Havelgewässern sind sie das wasserreichste Gebiet Brandenburgs mit hervorragender Wasserqualität, angrenzend an die Mecklenburgische Seenplatte. Per Kanu und Paddelboot auf der Rhinluchrunde, mit dem Hausboot und Floß oder einfach mit der Fahrgastschifffahrt lassen sich die Seen, Flüsse und Kanäle in Ostprignitz-Ruppin wunderbar entdecken.