Handlungsfeld Wirtschaft
Leitbild
Nachhaltige Wertschöpfungsketten wirksam etablieren
Ziele
- Unternehmensstandorte und Innovation fördern
- Fach- und Arbeitskräfte sichern
- Kultur und Tourismus weiter stärken
Projekte
Das Handlungsfeld beinhaltet folgende Projekte, sortiert nach ihrem Umsetzungsstand (grün – Projekt umgesetzt, gelb – in Bearbeitung, rot – noch nicht begonnen):
W1 - Umsetzung des »Graue-Flecken-Programms«
Als Fortführung des „Weiße-Flecken-Programms“ wird der Breitbandausbau im Landkreis weiter vorangetrieben. Die Analyse unterversorgter Bereiche ohne privatwirtschaftliche Ausbauperspektive ist bereits abgeschlossen. Mit Unterstützung aus Bundes- und Landesmitteln sollen bis 2030 möglichst 97 % aller Haushalte Daten mit einer Geschwindigkeit von 200 Mbit/s verarbeiten können. Das Projekt besitzt das größte Investitionsvolumen in der Geschichte des Landkreises und hat große Strahlkraft.
Die Rolle des Landkreises: Der Landkreis hat die Markterkundung beauftragt. Die Durchführung der investiven Maßnahmen wird durch den Landkreis gesteuert und unterstützt.
Status: in Bearbeitung (letzte Aktualisierung: 13.11.2024)
W2 - Gewerbeflächenentwicklungskonzept für den Landkreis
Mit einer Gewerbeflächenstudie für alle Kommunen des Landkreises sollen Potenzialflächen für die gewerbliche Nutzung für den Planungshorizont der nächsten 10 bis 15 Jahre ermittelt werden, unter welchen Bedingungen sie nutzbar sind und wie sie energetisch versorgt werden können. Im Konzept sollen die Flächen detailliert untersucht (Planungsstufe vor B-Plan-Verfahren), eine gemeinsame Gewerbeentwicklung der Kommunen und noch stärkere Profilierungen der Bereiche inklusive regionaler Wertschöpfungsketten ermöglicht werden. Zudem soll sich auch auf gemeinsame Grundsätze und Kriterien bei Ansiedlungsentscheidungen verständigt werden und der Fokus auf der Entwicklung gut erreichbarer und den Nachhaltigkeitskriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) entsprechender Gewerbegebiete liegen. Mit kommunalen Selbstbindungsbeschlüssen könnte eine gewisse Verbindlichkeit erreicht werden. Bedarfe für ein Güterverkehrszentrum (GVZ) sollen untersucht werden.
Die Rolle des Landkreises: Der Landkreis unterstützt die Studienentwicklung inhaltlich und finanziell. Er fungiert als Bindeglied zur Regionalplanung, um identifizierte Potenzialstandorte in den übergeordneten Plänen zu verankern.
Status: in Bearbeitung (letzte Aktualisierung: 13.11.2024)
W3 - Weitere Etablierung der Dachmarke »A24 - BRANDENBURGS SPITZE«
Um sich als zusammenhängender Wirtschaftsraum mit gemeinsamen Stärken zu präsentieren, soll die vorhandene Dachmarke durch Zusammenarbeit aller Partner weiter gestärkt werden. Hierdurch soll der angestrebte Innovationscharakter einer eher ländlich gelegenen Region mit dem Fokus auf Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz und Weiterentwicklung der bereits vorhandenen Branchen hervorgehen. Eine wichtige Verbindung nach außen wird zum Life Science Cluster Oberhavel gesehen.
Die Rolle des Landkreises: Der Landkreis übernimmt im Rahmen dieses Projektes in erster Linie eine vermittelnde und die unterschiedlichen Interessen zusammenführende Funktion, wodurch der Projektträger, die Regionalentwicklungsgesellschaft Nordwestbrandenburg (REG) in der Prozesssteuerung unterstützt wird.
Status: in Bearbeitung (letzte Aktualisierung: 13.11.2024)
W4 - Aufbau einer Willkommensagentur
Wie überall in Deutschland kann auch bei uns in der Region der Bedarf an Arbeits- und Fachkräften längst nicht mehr über ansässige Personen gedeckt werden. Laut der kürzlich erschienenen Kurz-Expertise der Robert Bosch Stiftung „Anwerben, Qualifizieren, Halten – Handlungsspielräume lokaler Akteur:innen für die Fachkräftesicherung in ländlichen Räumen“ (2024) können zentrale Anlaufstellen mit der Bündelung von Angeboten verschiedener Akteure ein Baustein in der Fachkräftesicherung darstellen. Dabei rückt nicht nur die Anwerbung von Rückkehrer:innen und die Zuwanderung aus dem Inland in den Blick, sondern auch verstärkt die Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland. So können sogenannte Welcome Service Center oder Willkommensagenturen dazu beitragen Fachkräfte anzuwerben, Unternehmen bei der (Weiter)Qualifizierung ihrer Arbeitskräfte beraten (Fördermöglichkeiten) und diese langfristig zu halten (Serviceangebote für das Ankommen und Wohlfühlen, Angebote für die/den Partner:in). Mithilfe einer Zuzugsinitiative, die auch weiche Standortfaktoren thematisiert, kann zusätzlich für den Kreis geworben werden. Darin müssen die bereits vorhandenen Ansätze der Gewinnung von Fachkräften koordiniert und in das Konzept eingebunden werden.
Die Rolle des Landkreises: Der Landkreis wirbt für den Aufbau der Agentur und unterstützt den Betrieb. Er übernimmt die Konzeption der Zuzugsinitiative (Imagekampagne). Das Amt für Migration integriert bereits heute ausländische Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt.
Status: in Bearbeitung (letzte Aktualisierung: 13.11.2024)
W5 - Stärkung und Wiederbelebung bestehender Netzwerke für Ausbildung und Berufsorientierung
Die Entscheidung, ob ein:e Schulabgänger:in den Weg der dualen Ausbildung oder des Studiums einschlägt, ist eine der wichtigsten Weichenstellungen im Leben von jungen Menschen. Um die Berufswahlkompetenz und die berufliche Orientierung von Schüler:innen zu stärken, soll unter anderem der bestehende Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Ostprignitz-Ruppin zukünftig wieder reaktiviert, gestärkt und besser wahrgenommen werden. Insgesamt sollen Gymnasien und Kammern stärker kooperieren, um den Jugendlichen auch alternative Karrierewege in der gewerblichen Ausbildung näherzubringen. Dafür braucht es eine geeignete Kooperationsstruktur. Stärker als bisher sollen auch Geflüchtete und Migrant:innen als Zielgruppe begriffen werden.
Die Rolle des Landkreises: Der Landkreis tritt in enge Abstimmung mit den betroffenen und beteiligten Akteuren und koordiniert die Bemühungen zur Stärkung der ebenen übergreifenden Zusammenarbeit.
Status: in Bearbeitung (letzte Aktualisierung: 13.11.2024)
W6 - Aufbau der touristischen Familienmarke »Seenplatte«
Der bereits auf den Weg gebrachte Ansatz zur Förderung des ganzheitlichen Tourismus ist die Gründung der Familienmarke „Seenplatte“, durch die die Mecklenburgische und die Brandenburgische Seenplatte über Kreis- und Landesgrenzen hinweg stärker zusammenwachsen sollen. Die Kooperationsvereinbarung zur Gründung der entsprechenden GmbH wurde geschlossen und soll nun umgesetzt werden. Zukünftig liegen die Aufgaben der Organisation nicht mehr ausschließlich im Marketing, sondern auch im Management.
Die Rolle des Landkreises: Der Landkreis ist zukünftig einer der Gesellschafter und unterstützt den Aufbau und die Gründung der Marke. Die Gesellschaft wird mit finanziellen Zuwendungen unterstützt.
Status: in Bearbeitung (letzte Aktualisierung: 13.11.2024)
W8 - Entwicklung einer zertifizierten Wanderregion »FontaneWANDERland«
Die touristischen Potentiale in der Region sollen weiter ausgebaut werden, dazu gehört die Weiterentwicklung zur Wanderregion. Mit dem Masterplan Wandern existiert bereits eine konzeptionelle Grundlage, die langfristig auf die Entwicklung zu einer zertifizierten Qualitätswanderregion „Wanderbares Deutschland“ abzielt. Dafür braucht es unter anderem zertifizierte Qualitätswege in der gesamten Wanderregion. Potentielle Qualitätswege finden sich demnach in mehreren Kommunen des Landkreises - vor allem in Rheinsberg, Neuruppin und Lindow. Ein über dieses Konzept hinausgehender Aspekt kann die fortlaufende Entwicklung von Abzeichen sein, um im Sinne einer „Gamification“ spielerisch den Anreiz zur Nutzung der Wege zu erhöhen und auch jüngere Zielgruppen anzusprechen. Im Erfolgsfall kann dieses Modell mithilfe weiterer Partner:innen räumlich ausgeweitet werden.
Die Rolle des Landkreises: Der Landkreis wirkt an der Erarbeitung des Netzes der aufzuwertenden Wanderrouten unter Berücksichtigung übergeordneter und örtlicher Planungen und in enger Abstimmung mit den jeweiligen Kommunen und betroffenen Tourismusverbänden mit.
Status: in Bearbeitung (letzte Aktualisierung: 13.11.2024)
W9 - Erhaltung und Fortentwicklung von regionaler Geschichte, Kunst und Kultur
Der Erhalt, die Fortentwicklung und das Erleben von Geschichte, Kunst und Kultur spielen eine wichtige Rolle für die Identität und Attraktivität des Kreises. Überregional wirkende Einrichtungen, touristische Infrastrukturen und Veranstaltungen wie die Kreismuseen Alte Bischofsburg Wittstock, die Neustädter Gestüte, die Fontane.Rad.Route, der Fontane-Wandermarathon oder die Musikakademie Rheinsberg sorgen für einen Zustrom von Gästen und tragen damit auch zur positiven Außenwahrnehmung und zur regionalen Wertschöpfung bei.
Die Rolle des Landkreises: Der Landkreis fördert, unterstützt und entwickelt an unterschiedlichen Stellen das Erleben und den Erhalt von Geschichte, Kultur und Kunst durch die Tourismus-, Kultur- und Kunstförderung, durch Maßnahmen in der Denkmalpflege sowie durch nachhaltige Regionalentwicklung im Naturpark oder durch die Auswahl von Projekten im Rahmen von weiteren Förderungen.
Status: in Bearbeitung (letzte Aktualisierung: 13.11.2024)
W7 - Entwicklung eines naturverträglichen Wassertourismus
Der Wassertourismus ist im Landkreis in den letzten Jahren an die Grenzen seiner Natur- und Landschaftsverträglichkeit gestoßen. Um eine naturverträgliche Entwicklung dieses relevanten Tourismuszweiges einzuleiten, sollen vorhandene und gegebenenfalls neue Standorte der touristischen Infrastruktur, beispielsweise Häfen, Marinas, Gemeinschaftssteganlagen, Ein- und Ausstiegshilfen für Kanus ermittelt und hinsichtlich ihrer Naturverträglichkeit überprüft werden. Es ist der Bedarf an Servicepunkten zu ermitteln, die die Wasserver- und -entsorgung, die Energieversorgung und Abfallentsorgung bündeln und sicherstellen sollen. Dabei sind alle Formen des Wassertourismus zu berücksichtigen, unter anderem Motorboote, Hausboote, Kanus, Stand-up-Paddeling, Badestellen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, Bereiche auszuweisen, die geschont und dem Schutz von Landschaft, Pflanzen und Tieren sowie der Gewässerentwicklung vorbehalten werden sollen.
Die Rolle des Landkreises: Der Landkreis kann in enger Abstimmung mit den Partner:innen, insbesondere den Gemeinden, ermitteln, an welchen Stellen eine Unterversorgung durch wassertouristische Angebote besteht und welche Bereiche auch künftig von wassertouristischen Nutzungsformen ausgeschlossen sein sollen (Standortstudie) sowie ein Konzept mit Umsetzungsmaßnahmen erstellen.
Status: noch nicht begonnen (letzte Aktualisierung: 13.11.2024)