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Kreisentwicklungskonzept 2035+


Wie soll sich der Landkreis Ostprignitz-Ruppin entwickeln, damit die Menschen hier zufrieden und glücklich sind? Wie wollen wir im Jahr 2035 und darüber hinaus leben?  Das nunmehr vorliegende Kreisentwicklungskonzept 2035+ soll zweckmäßige Antworten auf zukünftige lokale und globale Herausforderungen liefern. Es stellt die Weichen für künftige Entwicklungen in unserem Landkreis.

In einem breit angelegten Beteiligungsprozess haben sich Bürger:innen zusammen mit Verwaltung und Politik, Verbänden und Vereinen im Jahr 2024 auf ein zukunftsorientiertes Leitbild verständigt, Ziele und Teilziele für die kommenden Jahre festgelegt und Projektideen für die Umsetzung dieser Ziele formuliert. Damit besitzt der Landkreis nun einen strategischen, aber auch administrativen Handlungsrahmen mit dem wir definieren, wofür der Landkreis steht, wo wir in den nächsten zehn bis 15 Jahren hinwollen und auf welchem Wege wir dies erreichen möchten.

Die nachfolgenden Bausteine bilden das im Mai 2024 vom Kreistag beschlossene Kreisentwicklungskonzept 2035+:

Leitbild


Das Leitbild ist der Kern des Kreisentwicklungskonzeptes und stellt eine Vision dar beziehungsweise beschreibt einen angestrebten Zielzustand. Es umfasst zum einen die Darstellung der Zukunftsvision im übergeordneten räumlichen Leitbild (siehe oben) und den dazugehörigen themenbezogenen Leitbildern sowie vier Leitgedanken, die an den einzigartigen Qualitäten und Potenzialen im Landkreis ansetzen:

Verbindend

Auf ganzer Linie mobil - Erreichbarkeiten flächendeckend sichern

Als besondere Merkmale des Kreises haben sich die verbindenden Korridore, wie die A 24 und die regionalen Bahnlinien, herauskristallisiert, die für die regionale Entwicklung wichtige Impulse geliefert haben. Sie verbinden den Kreis mit den Zentren und Regionen in verschiedenen Himmelsrichtungen und sind funktions- und leistungsfähig ausgebaut. Durch angebotsorientierten Ausbau des ÖPNV ist die Attraktivität umweltverträglicher Mobilitätsformen gestiegen. Ein dichtes Netz der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität, lückenlose Radwegeverbindungen und Schienenstrecken mit hoher Kapazität tragen zur Verringerung des Treibhausgasausstoßes im Verkehrssektor bei. Als weiteres verbindendes Element stellt sich die einzigartige Gewässerlandschaft dar, die sich in landkreis- und landesgrenzenübergreifender Zusammenarbeit als eine der attraktivsten zusammenhängenden Destinationen für den Wassertourismus in Europa etabliert hat.

Zielstrebig

Nachhaltige Wertschöpfungsketten wirksam etablieren

In einem engen Zusammenhang dazu stehen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Kreises. Im Wesentlichen entlang der Korridore orientiert, hat sich im verarbeitenden Gewerbe ein Zusammenspiel aus überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen, ergänzt durch wenige große Firmen, herausgebildet. Unternehmensansiedlungen, insbesondere in den im Landkreis stark vertretenen Branchen, haben stattgefunden. Erweitert wird diese Struktur durch ein breites Erholungs- und Tourismusangebot. Diese Struktur besticht durch ihre breite Differenzierung und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen. In diesem Zuge sind auch weitere regionale Wertschöpfungsketten entstanden und es herrscht ein innovatives Umfeld.

Ausgewogen

Hohe und gleichwertige Lebensqualität durch gute Versorgung sichern

Der Landkreis besteht neben wenigen Städten vor allem aus einer Vielzahl von Dörfern, deren Strukturen erhalten und fortlaufend an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden. Kompakte Siedlungskerne in den Städten und Dörfern sorgen für kurze Wege auf lokaler Ebene, wobei ein Gleichgewicht zwischen Autonomie und Kooperation im Hinblick auf den Erhalt der Daseinsvorsorge herrscht. Die Angebote der Daseinsvorsorge sind für alle Menschen im Kreis zugänglich und nutzbar. Dafür sorgt neben einer bedarfsorientierten Weiterentwicklung von Angeboten auch der Einsatz neuer bzw. digitaler Technologien, die unter Einsatz begrenzter Ressourcen effizient in die Fläche gebracht und gleichwertige Bedingungen zwischen ländlichen und städtischen Bereichen gesichert haben.

Naturnah

Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und regenerative Energieversorgung in Einklang bringen

Eine große Qualität des Kreises liegt auch in den großflächig vorhandenen natürlichen Lebensgrundlagen. Wiesen, Felder, Wälder und die Heide sowie Flüsse und Seen zeichnen den Lebensraum von Mensch und Tier aus, erfüllen zudem Erholungsfunktionen und haben auch eine wirtschaftliche Bedeutung. Der Naturhaushalt im Kreis genießt einen hohen Stellenwert und wird daher mit hoher Priorität geschützt. Besondere Wirkung für die Biodiversität geht von Fließgewässern und deren Uferbereichen aus, die naturnah gestaltet werden. Die Folgen von Extremwetterereignissen können aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit der Ökosysteme besser bewältigt werden. Gesunde Wälder und wiedervernässte Moore tragen als Kohlenstoffspeicher aktiv zum Klimaschutz bei und gezieltes Management hilft dabei, die Funktions- und Widerstandsfähigkeit dauerhaft zu erhalten.

Handlungsfelder


Ausgehend vom Leitbild ergeben sich vier Handlungsfelder: Mobilität, Wirtschaft, Gesundheit und Teilhabe sowie Umwelt und Energie, in denen der Landkreis tätig werden kann und soll. Zu jedem Handlungsfeld wurden drei übergeordnete Ziele formuliert. Zur Erreichung der Ziele wurden 35 Projekte ausgearbeitet. Sie stellen Vorhaben dar, die für den gesamten Landkreis von Bedeutung sind, zur Überwindung der regionalen Herausforderungen beitragen sollen und einen möglichst modellhaften bzw. innovativen Charakter aufweisen.


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