Sprungziele
Seiteninhalt
06.06.2024

Wärme aus der Tiefe für Neuruppiner Haushalte

Die Fontanestadt Neuruppin will auf Erdwärme und damit auf eine saubere Energiequelle setzen. Über das bestehende Fernwärmenetz sollen auf diesem Wege künftig rund 7.750 Wohneinheiten mit Wärme aus der Tiefe versorgt werden, also etwa 20.000 Menschen. Die für das Geothermie-Projekt notwendigen Bohrungen starten in diesen Tagen.   

Wie Thoralf Uebach, Geschäftsführer der Neuruppiner Stadtwerke, beim feierlichen Bohrbeginn in der Nähe der Unternehmenszentrale in der Heinrich-Rau-Straße mitteilte, sollen voraussichtlich im Winter 2026/2027 die an das Fernwärmenetz angeschlossenen Haushalte klimafreundliche Tiefenwärme erhalten. "Wir koppeln uns weiter von fossilen Brennstoffen ab und werden unabhängiger von Eskapaden, die in der Welt passieren und die Energieversorgung unsicher machen. Insgesamt können wir rund 30.000 Tonnen CO2 einsparen", erklärte Uebach. Und auch für die Nutzer:innen der Neuruppiner Fernwärme soll sich das Geothermie-Projekt lohnen, schließlich gehen die Stadtwerke von einem günstigeren Preis im Bereich von 10 Cent pro Kilowattstunde aus. 

Die Bohrungen, die jetzt beginnen und etwa ein halbes Jahr dauern sollen, werden bis in eine Tiefe von fast 2.000 Metern reichen. Das von dort nach oben geförderte Thermalwasser verfügt über eine Temperatur von etwa 70 Grad Celsius. In Kombination mit Hochtemperatur-Wärmepumpen kann dann heißes Wasser in das bestehende Fernwärmenetz eingespeist werden. Für die Bohrungen sind rund um die Bohrstelle Schallschutzwände aufgestellt worden, um die Anwohner:innen in dieser Phase des Projekts vor Lärm zu schützen. Die Bohrungen selbst werden übrigens von einem Spezialunternehmen aus dem Ostprignitz-Ruppiner Partnerkreis Coesfeld im Münsterland vorgenommen, der Firma Daldrup aus Ascheberg.

Die Gesamtkosten für das Neuruppiner Geothermie-Projekt belaufen sich auf rund 27 Millionen Euro. Der Bund stellt dabei Fördermittel von über 10 Millionen Euro zur Verfügung. In Brandenburg setzen auch Potsdam und Prenzlau auf Geothermie. In der Landeshauptstadt war im Dezember 2022 Bohrstart.

Auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität bietet die Nutzung von Erdwärme nach Ansicht des Bundesverbandes Geothermie großes Potenzial. 40 Prozent der Wärmeversorgung Deutschlands könnten demnach durch Geothermie sichergestellt werden. 

Feierlicher Bohrbeginn bei den Neuruppiner Stadtwerken. Ab dem Winter 2026/2027 sollen in der Fontanestadt mehr als 7.700 Wohneinheiten über das Fernwärmenetz mit Wärme aus fast 2.000 Metern Tiefe versorgt werden. © LK OPR
Feierlicher Bohrbeginn bei den Neuruppiner Stadtwerken. Ab dem Winter 2026/2027 sollen in der Fontanestadt mehr als 7.700 Wohneinheiten über das Fernwärmenetz mit Wärme aus fast 2.000 Metern Tiefe versorgt werden. © LK OPR

Seite zurück Nach oben