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23.05.2024

Pressemitteilung der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises OPR und der Stadt Neuruppin zum interfraktionellen Antrag BVB/Freie Wähler/WIN, Pro Ruppin und Marion Liefke (parteilos) Pride Weeks Neuruppin 2024

Die Gleichstellungsbeauftragten von Landkreis und Stadt Neuruppin haben den interfraktionellen Antrag von BVB/Freie Wähler/WiN, Pro Ruppin und Marion Liefke (parteilos) mit Bestürzung und Unverständnis aufgenommen.

Die Lesungen aus bunten und vielfältigen Kinderbüchern stärken Kinder in einem toleranten Miteinander und zeigen ihnen gesellschaftliche Realitäten in kindgerechten Erzählungen.

„So gibt es z.B. die Geschichte von Felix, der Röcke liebt. Da bekommen die Beine so viel Luft. Oder das Abenteuer von Kalle und Elsa, fernab von klassischen Rollenklischees. Oder die berührende Reise von Florian, der als Mädchen geboren wurde, aber schon von klein auf weiß, dass er ein Junge ist“, berichtet Ines Rehfeld, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Neuruppin.

Es gibt weit mehr Familienkonstellationen als „Mutter-Vater-Kind“ und vielfältigere Eigenschaften als klassische Charakterzuschreibungen für Männer und Frauen, auch Menschen, die sich als keines von beiden definieren. Das alles ist gelebte Realität, auch bei uns in der Stadt und im Landkreis. „Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Darum sollte das schon dort abgebildet werden, wo unsere Kinder einen Großteil ihres Tages verbringen – in den Betreuungseinrichtungen“, sagt Judith Melzer-Voigt, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Ostprignitz-Ruppin.

Und gerade weil sie sich in den städtischen Kitas „unter besonderem Schutz und Aufmerksamkeit der Gesellschaft“ befinden, wie die antragstellenden Fraktionen so zutreffend schreiben, muss in eben diesem Schutzraum auch Platz für alle Lebensentwürfe sein, ganz ohne Diskriminierung.

Erst am 17. Mai beging die Welt, wie jedes Jahr an diesem Tag, den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit. Noch immer werden queere Menschen in vielen Staaten strafrechtlich verfolgt, in 12 Ländern droht ihnen sogar die Todesstrafe. Auch bei uns in Deutschland sind LSBTIQ* (lesbisch, schwul, bisexuell, trans, inter, queer, …) vermehrt von Gewalt betroffen. So sind 2022 die Gewalttaten um 15,52% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (Statistik politisch motivierte Straftaten, Bundesinnenministerium, 2023).

Äußerungen wie sie in dem vorliegenden Antrag zu lesen sind, schüren Diskriminierung und Ausgrenzung von Menschen auf Grund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität.

Die freie Entfaltung einer jeden Person ist Menschenrecht! „Dass diese Art von Weltanschauung nicht auf die Zustimmung der Mehrheit der Elternhäuser trifft, dafür fehlt uns ein Nachweis und dem möchten wir aus unserer Erfahrung als Mütter und Gleichstellungsbeauftragte vehement widersprechen“, so Judith Melzer-Voigt und Ines Rehfeld.

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